Kranz am Schwedendenkmal durch Delegation aus Malmö

Das war eine Überraschung, als am 19. Oktober eine Delegation des Traditionsvereins der Kronprinzenhusaren aus Malmö Bornhöved besuchte. Die private Runde wollte eigentlich „nur“ einen Kranz niederlegen und anschließend eine Kleinigkeit essen. Doch Bornhöved ist wohl nicht groß genug, dass solch eine Gruppe unerkannt bliebe...

Die zehnköpfige Gruppe, die ein langes Wochenende in Holstein verbrachte, um auf den Spuren der Husaren zu wandeln, die maßgeblich an dem Gefecht vom 7. Dezember 1813 sowie an der Errichtung und Einweihung des sogenannten „Schwedendenkmals“ einhundert Jahre später beteiligt waren, legte gerade einen Kranz an eben diesem Denkmal nieder, als nicht nur Pastorin Ulrike Egener, sondern auch Anwohner Gunter Kohlhase auf seiner Hunderunde auf die kleine Zeremonie aufmerksam wurden.

Aus einem kleinen Gespräch, das insbesondere der Beantwortung der Frage nach der Möglichkeit, ein Mittagessen einzunehmen diente, entwickelte sich auch eine „Alarmierung“ des Ortsvereins Bornhöved und Umgebung im Schleswig-Holsteinischen Heimatbund. Dessen frühere Vorsitzende, Harald Timmermann und Herbert Zeretzke, sowie Bornhöveds frühere Bürgermeisterin Helga Hauschildt, hatten intensive Kontakte nach Malmö gepflegt, doch nach dem Ableben der drei ruhten die Kontakte.

Nun sorgten Spontaneität und Improvisationsvermögen dafür, dass aus dem informellen Besuch eine Mischung aus Museumsbesuch, Erinnerungsfoto und Klönschnack werden konnte. Letzterer fand dank Bürgermeister Hans Georg Kruse im Café Elend statt, wo die Gruppe, Mitglieder vom Heimatverein und der Bürgermeister reichlich Informationen und Gedanken austauschten.

Im Heimatmuseum „De ole Rökerkaat“ hatte sich die Malmöer Delegation, die in Neumünster Quartier genommen hatte, einen umfangreichen Überblick darüber verschaffen können, dass umfangreich des Gefechts von 1813 gedacht wird. Dass gegenüber dem Museum auf dem Adolfplatz mit dem am 1. Mai 2023 eingeweihten Erinnerungsstein „Ein Gefecht gemahnt zum Frieden – 7.12.1813“ die auch den Schweden nicht unbekannte Zielsetzung Dr. Zeretzkes und Helga Hauschildts, ein Friedensdenkmal zu errichten, zur Umsetzung gekommen ist, war eine freudige Überraschung für die Gäste.

Deren Traditionspflege orientiert sich zwar durchaus an den militärischen Aspekten, die mit den „Mörnerschen Husaren“ verbunden sind, die seinerzeit bei Bornhöved eine Attacke auf dänisch-holsteinische Truppen ritten. Doch längst ist der Friedensgedanke in den Vordergrund gerückt, der dadurch Betonung findet, dass sich Schweden nach 1813 aus bewaffneten Konflikten stets herausgehalten und auf friedliche Lösungen gedrängt habe.

So ist auch der Spruch zu verstehen, der die gelb-blaue Kranzschleife am Schwedendenkmal ziert. Dort steht, neben dem Namen „Kronprinshusarerna Malmö“: „Minnet förpliktar“ – Erinnerung verpflichtet. Und zwar um Frieden.

Text und Fotos: Christian Detlof

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